Obwohl die Brother CV 3550 sehr zuverlässig näht, kann es doch mal vorkommen, dass ein Fehlstich auftritt. Auftrennen ist nicht schwer (wir haben es HIER erklärt, geht auch mit Deckstich), aber manchmal lohnt es sich nicht wirklich. Wenn die Naht sonst gut ist und eventuell schon beendet und vernäht, dann kann ein einzelner Fehlstich auch von Hand aufgefangen werden.
Mit etwas Übung ist das später von der rechten Seite kaum zu erkennen.
Diese Technik funktioniert auch bei Maschinen ohne Deckstich.
Wie es geht, zeigen wir Ihnen hier.
So sieht ein kleiner Fehlstich von der rechten Seite aus.
Und so von der linken Seite. Hier ist der Schaden meist auffälliger. Haben Sie auf links gecovert, braucht es etwas mehr Geduld und Übung, so eine Lücke auszugleichen.
Verwenden Sie eine feine Nadel und das Garn, das sie in der Maschine auch als Nadelfaden oder Greiferfaden verwendet haben.
Wichtig beim Auffangen ist, dass Sie alle losen Schlaufen sichern. So kann später auch nichts weiter aufgehen. Stechen Sie mit der Nadel durch eine Schlaufe eines Nadelfadens.
Nun ziehen Sie den Faden so weit durch, daß Sie am Ende noch ein Stück zum Verknoten übrig haben. Verknotet wird aber erst, wenn die Naht fertiggestellt ist. Achten Sie darauf, daß Sie den Faden nicht aus Versehen durchziehen.
Nun fangen Sie nach und nach die anderen Schlaufen auf. Die meisten sind zwar gesichert, aber eine dieser Schlaufen ist immer lose, genau da, als der Fehlstich entstanden ist. In diesem Fall ist es die Schlaufe, in der gerade die Nadel steckt.
Arbeiten Sie am besten bei guter Beleuchtung oder mit einer Lupe.
Hier sieht man nochmal die wichtige Schlaufe. Sie wäre bei Zug am Stoff nach vorne durchgerutscht.
Stechen Sei nun durch die anderen Schlaufen um die Lücke herum. Hier können Sie für eine schönere Optik versuchen, den Greiferverlauf nachzubilden.
Sind alle Schlaufen aufgefädelt, geht es an die Vorderseite.
Es wird mit der äußeren Reihe begonnen. Stechen Sie nah am losen Nadelfaden durch den Stoff auf die rechte Seite.
Mit diesem Faden werden aus dem großen Stich nun bald zwei.
Hier kommt die Besonderheit beim Deckstich:
Nehmen Sie die Schlaufe des Deckstichs mit auf die Nadel.
Jetzt stehen Sie möglichst nah an der Stelle, an der sie von hinten nach vorne gekommen sind, aber auf der anderen Seite des Nadelfadens zurück durch den Stoff.
Jetzt sieht die Naht doch schon besser aus. Allerdings gibt es ja noch die Lücke der mittleren Nadel.
Hier stechen Sie auch wieder von hinten nach vorne, nah am Nadelfaden.
Und genau so nah, aber auf der anderen Seite des Nadelfadens wieder zrurück. Beide Stiche müssen zwischen der Schlaufe des Deckstichs liegen.
Sieht doch fast aus, als wäre nichts gewesen, oder?
Streichen Sie mit den Finger noch etwas darüber, spätestens nach der ersten Wäsche wird niemand mehr auf den Fehlstich starren.
Auf der Rückseite verknoten Sie nun Anfangs- und Endfaden.
Diese ziehen Sie dann mit der Nadel durch die Schlaufen der mittleren Naht oder durch den Stoff.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob sie alle Schlaufen erwischt haben, können Sie auch ein bisschen Fransenstopp auftragen.
Vorbei die Zeit der übergenähten Labels!