Bei unserem heutigen Projekt vereinen wir diverse Tätigkeiten der Handarbeit: wir plotten, quilten und nähen. Das Endprodukt ist ein kleines, feines Utensilo, welches für die Aufbewahrung der Plotter-Werkzeuge gedacht ist. Daher habe ich ihm den Namen „Tools“ verliehen.
Ich arbeite hier mit einem Mac, sowie dem Brother Plotter SDX 1550 und damit verbunden auch mit Canvas Workspace.
Zunächst bereiten wir am Computer und dann am Plotter einen Schriftzug, sowie ein kleines Symbol vor, welche das Utensilo zu einem Unikat machen sollen.
Label-Text erstellen
Wenn du, wie ich, eine für den Plotter neue Schriftart verwenden möchtest, musst du diese zuerst zu der Schriftsammlung deines Computers (hier Mac) hinzufügen. Dazu ziehst du die TTF-Datei einfach in die Sammlung hinein.
Nun öffnest du Canvas Workspace und wählst links das „T“ für Schrift aus.
Ich gebe nun den Text „Tools“ ein und suche oben bei den Schriftarten die eben hinzugefügte neue Schriftart aus.
Wenn du auch eine Schreibschrift gewählt hast, klickst du als nächstes rechts das Bearbeiten-Feld an und danach lässt du die Buchstaben verschmelzen. Somit vermeidest du zu viele Schnitte am Plotter später.
Im Anschluss fügst du über die Symboltaste links noch ein Herz hinzu.
Und schon sind deine beiden Dateien für den Plotter bereit. Du kannst die Datei entweder über Wlan direkt an den Plotter senden …
… oder über einen USB-Stick transportieren.
Als kleinen Tipp zeige ich dir hier, wie ich die unterschiedlichen Messer aufbewahre. Da das Schneidemesser nach Papier auf Folie leicht stumpf wird und nicht mehr sauber schneidet, verwende ich für beide Materialien eigene Messer. Ich lege die Messerspitzen in eine kleine Batterie-Dose mit Beschriftung und verwechsle sie somit nicht mehr.
Etiketten aus SnapPap schneiden
Bevor wir unsere erstellten Dateien schneiden, schneiden wir zuerst die Etiketten aus SnapPap zu. Wähle dazu am Plotter die Muster aus.
Klicke auf eine Form deiner Wahl.
Dann löst du im Bearbeiten-Modus die Seitenverhältnisse auf und stellst die gewünschte Länge und Breite deiner Form ein.
Klicke Einfügen an.
Im nächsten Schritt fügst du eine weitere Form hinzu.
Auch diese wird ganz nach deinen Wünschen bearbeitet.
Lege das SnapPap (ich verwende einen Rest) auf die normal klebende Schneidematte und streiche es gut fest. Zusätzlich kannst du es mit einer Kleberolle am Rand befestigen, wenn es nicht gut hält.
Scanne die Matte ein, damit du nun die Formen vollständig auf dem SnapPap positionieren kannst. Dann startest du den Schneidevorgang. Als Geschwindigkeit wähle ich die 1, der Rest bleibt im Automatik-Modus.
Und schon kurze Zeit später hältst du zwei perfekt ausgeschnittene Formen in der Hand.
Jetzt ist die Flexfolie an der Reihe. Denke daran, deine Messerspitze zu tauschen.
Folie schneiden
Je nachdem, welchen Übertragungsweg du vorhin am Computer gewählt hast, kannst du nun die Daten entsprechend auf deinem Plotter abrufen.
Schon siehst du beide Dateien auf dem Bildschirm.
Stelle noch den Halbschnitt ein, damit nur die Folie, nicht aber die Trägerfolie geschnitten wird.
Außerdem musst du unbedingt darauf achten, dass du die Schrift noch spiegelst. Eine kleine Randbemerkung: da muss ich unbedingt eine Erinnerung an meinem Plotter anbringen.
Ist der Schneidevorgang beendet, entgitterst du die Dateien.
Dann geht es zur Presse. Positioniere die Folie auf den SnapPap-Elementen und presse sie nach Herstellerangaben darauf.
Fertig sind deine beiden Etiketten.
Utensilo quilten
Nun legen wir mit dem eigentlichen Utensilo los. Damit auch die Stoffrestekisten weniger werden, habe ich mich hier für die Quilt-as-you-go-Methode entschieden. Dabei werden einzelne Stoffstreifen aneinandergenäht und direkt mit der Vlieseinlage gequiltet.
Du benötigst:
Wir beginnen mit den ersten 6 längeren Stoffstreifen. Nähe direkt auf der Vlieseinlage zwei Stoffstreifen rechts auf rechts fest, klappe sie auf die rechte Seite und steppe sie mit geraden Linien fest.
So fährst du fort, bis du alle 6 Streifen auf dem Vlies vernäht hast. Dann schneidest du das Rechteck auf das oben genannte Maß zurück.
Auf dieselbe Weise nähst du auch die restlichen Streifen auf dem Stylevil fest. Du hast nun drei fertig gequiltete Teile.
Du beginnst mit dem Rückteil. Markiere dir beim Mittelteil, sowie am Rückteil die obere bzw. untere Mitte.
Klappe das Rückteil rechts auf rechts darauf und nähe es fest, indem du am Anfang und Ende jeweils 0,75 cm Nahtzugabe frei lässt. Vergiss nicht, alle Nähte zu verriegeln.
Schneide mit einer spitzen Schere die Ecken bis kurz vor die Nahtzugabe ein.
Dann klappst du das Mittelteil um die Ecke herum auf die Seitenkante des Rückteils.
Das machst du auf beiden Seiten. Nähe die Seitennähte fest.
Befestige im unteren Bereich des Vorderteils an der Seitennaht rechts auf rechts das kleinere Etikett und nähe dann das Vorderteil genauso wie das Rückteil an.
Wenn du später dein Utensilo hängen möchtest, bringst du an der Rückseite – wie hier zu sehen – ein Aufhängeband an.
Nähe das Futter auf dieselbe Weise wie die Außenteile an. Stülpe sie anschließend rechts auf rechts ineinander und achte darauf, dass alle Ecknähte genau aufeinandertreffen. Schließe die obere Kante, lass an einer Seite aber eine Wendeöffnung stehen.
Wende das Utensilo durch die Öffnung, forme die Kanten schön aus und schlagen die Nahtzugaben der Wendeöffnung nach innen. Schließe die obere Kante von rechts knappkantig, damit schließt du auch automatisch die Wendeöffnung.
Stanze mit einer Lochzange 4 Löcher auf dem Tools-Schild und befestige es von Hand auf der Vorderseite deines Utensilos.
Herzlichen Glückwunsch, fertig ist dein wunderschönes Utensilo, das nun befüllt werden kann. So hast du alle Plott-Werkzeuge griffbereit und dazu noch schön verstaut.
Ich wünsche dir viel Freude beim Nacharbeiten,
herzlichst,
Sara
Sticksteh: Utensilo für Abschminkpads
Serendipity: Utensilo aus SnapPap nähen
Unikati: Filzkörbchen
2 Antworten auf „Sara & Tom: Utensilo für den Plotter“
Ich habe mal irgendwo den Spruch “Willst du bügeln, musst du spiegeln!” gelesen und vergesse es seitdem nicht mehr, wenn es kein Vinyl ist. In diesem Fall hätte ich selbst wohl tatsächlich eher zu Vinyl gegriffen. Was ist der Vorteil bei Flex oder Flock auf Snappapp?
Sehr guter Spruch! Man kann natürlich auch Vinyl nehmen. Ich persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass auf Materialien, die bügelbar sind, Flex besser und länger hält, daher nutze ich das bei SnapPap gerne. Vinyl geht aber auch. Liebe Grüße, Sara